Elisabeth Starzinger ist Mezzosopranistin
– ein Stimmfach mit
dem Umfang eines Soprans, aber
einer anderen Klangfarbe – prädestiniert
für „Hosenrollen“. Und
davon gibt es in der Opernwelt
viele. Ob der Cherubino („Die
Hochzeit des Figaro“), Theseus
(„Theseus“) oder Oktavian („Der
Rosenkavalier“), all diese Rollen
hat Starzinger schon gesungen.
Ihre schauspielerische Begabung
konnte sie aber auch in
weiblichen Glanzrollen wie Rosina
(„Der Barbier von Sevilla“),
Zerlina und Donna Elvira („Don
Giovanni), und Muse („Hoffmanns
Erzählungen“) zeigen.
Dabei begann alles vor Jahren,
weit weg von der Berliner Oper in
der Gemeinde Vöcklamarkt, mit
ganz einfachen Mädchenträumen.
Aufgewachsen ist Starzinger
in einer „nicht künstlerisch
tätigen Familie“. Mit Klavier,
Harfe und Ballett fand das junge
Mädchen einen Einstieg in die
Musik. Doch bald entdeckte sie
ihre Stimme: „Das Singen war
mir ein absolutes Bedürfnis.
Ich kann es schwer beschreiben,
aber ich war seither auf der Suche
nach dem perfekten körperlichen
Gefühl, das sich beim Singen einstellt,
wenn man das Gefühl hat,
dass alles passt und Körper, Seele
und die Musik im Einklang sind“,
schwärmt sie. Über den Gesangslehrer
Friedrich Springer fand
sie nach Wien an die Universität
für Musik, wo sie Gesang
bei Gerhard Kahry studierte und
schließlich mit Auszeichnung in
der Liedklasse von Kammersängerin
Edith Mathis abschloss.
Einstieg in die Welt der Oper
Blutjung, unerfahren und voll
Enthusiasmus musste sie lernen,
sich in der Welt der Sänger und vor allem der Oper zurechtzufinden: „Es ist sehr, sehr selten,
dass jemand, der aus einer
theaterfernen Familie kommt,
so einen Weg geht wie ich. Als
ich an die Oper kam, kannte ich
keinen Probenplan, wusste nicht
wie ein Opernhaus organisiert
ist, noch wie man mit Regisseuren
redet …“, erzählt sie von ihrer
Anfangszeit. Und trotzdem standen
Starzinger schon bald viele
Türen an vielen renommierten
internationalen Häusern offen.
Engagements führten sie an das
Wiener Konzerthaus, zum Leipziger
Bachfest, an das „Theatre
du Capitole du Toulouse“,
die Salzburger Festspiele, die
Volksoper Wien, die Seefestspiele
Mörbisch, die Ludwigsburger
Schlossfestspiele und viele mehr.
Gleich nach dem Studium schaffte
sie das Unwahrscheinliche,
konnte an der Komischen Oper
Berlin als „Rosina“ im „Barbier
von Sevilla“ debütieren und hat
seither dort eine Festanstellung,
„in einem der innovativsten
Opernhäuser überhaupt“, ist Starzinger
von der Arbeit im Opernhaus
begeistert.
Gefährliche Welt der Oper
Dort singt sie sich durch ein
buntes Opernrepertoire und arbeitet
mit den unterschiedlichsten
Regisseuren zusammen, die
manchmal Inszenierungen umsetzen
wollen, die alles andere
als ungefährlich sind. Oft genug
passieren Unfälle, die von Gehörsturz
über Muskelfaserrisse
bis hin zu schweren Prellungen
und ausgeschlagenen Zähnen reichen.
Auch Starzinger kann von
dem einen oder anderen Unfall
ein „Lied“ singen.
Wenn die Mezzosopranistin
nicht an der Oper auftritt, dann
widmet sie sich ihren Liederabenden.
„Die Liederabende
sind für mich ein seelischer Ausgleich.
Die Oper ist ein so großer
Apparat. Beim Lied erzählt
man Geschichten, für welche
die Oper einen ganzen Abend
braucht“. Im Bezirk Vöcklabruck
ist Elisabeth Starzinger
am 15. und 16. 10. 2009 („Lobgesang“
von Mendelssohn-Bartholdy
in Oberthal heim und Basilika
Mondsee) und am 31. 10. 2009 bei einem
Kammermusikkonzert in der
LMS Vöcklabruck zu hören. |

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